Mittelstandsberatung / Beratung KMU
Familienunternehmen / KMU: die Stärken
Die gemeinsamen Stärken von inhabergeführten KMU und Familienunternehmen sind – nach meiner eigenen Erfahrung:
- die starke Verbundenheit des Unternehmers / der Unternehmerin mit dem Unternehmen,
- das hohe Engagement für das Unternehmen und
- die Nachhaltigkeit sowie die langfristige Perspektive mit der das Unternehmen betrieben wird.
Diese langfristige Perspektive gilt im Regelfall auch für die Beziehung zu den MitarbeiterInnen. Zwar dauert es anfangs manchmal etwas länger, bis Verantwortung an Mitarbeiter abgegeben wird; wenn aber eine Vertrauensbasis geschaffen wurde, ist das Verpflichtungsgefühl gegenüber der Belegschaft nach meiner Erfahrung signifikant höher – wobei die Unternehmensgröße und Persönlichkeitsmerkmale hier natürlich auch noch eine wichtige Rolle spielt.
Familienunternehmen / KMU: die Unterschiede
Familienunternehmen sind im Regelfall auch inhabergeführt, d. h. die Inhaberin oder der Inhaber führt das Unternehmen. Aber in Familienunternehmen sind weitere Familienmitglieder im Unternehmen aktiv. Sie stellen der Unternehmensleitung ihre Arbeitskraft (teilweise) zur Verfügung und / oder sie engagieren sich als Gesellschafter.
Und warum ist dieser Unterschied zwischen Inhaber-geführten Unternehmen und Familienunternehmen bedeutsam? In Familienunternehmen ist die Kommunikation deutlich störungsanfälliger, da jede(r) unterschiedliche Rollen inne hat: Rollen in der Familie (Ehefrau, Ehemann, Kind, Vater, Mutter, …) und im Unternehmen (ChefIn, MitarbeiterIn, KapitalgeberIn, …). Nicht immer ist klar, in welcher Rolle eine Äußerung getätigt wird. Und selbst wenn das der Sprecherin, dem Sprecher kar ist, heißt das noch nicht, dass es dem Adressaten klar ist. So entstehen leicht Disharmonien und sogar Konflikte, die dann auch sehr schnell in den anderen Bereich ‚überschwappen‘: vom Unternehmen in die Familie und umgekehrt.
Familienunternehmen / KMU: spezifische Themen in der Mittelstandsberatung
Familienunternehmen und inhabergeführten Unternehmen haben nicht nur Stärken, sondern es gibt auch ein paar Herausforderungen:
- bei inhabergeführten KMU ist die strategische Weiterentwicklung des Unternehmens üblicherweise „Chefsache“. Deswegen sind allein die bisherigen Erfahrungen des Unternehmers die Blaupause, nach der neue Produktlinien / Dienstleistungen entwickelt werden. Das kann in manchen Fällen goldrichtig sein, in anderen eher verlustträchtig. Der Dialog mit einem unabhängigen, Mittelstands-erfahrenen Berater und eine professionell aufgesetzte Strategie-Entwicklung mit den passenden Strategie-Instrumenten verringern das Risiko an dieser Stelle deutlich.
- Wenn Familienunternehmen oder inhabergeführte Unternehmen erfolgreich sind und wachsen, stoßen sie irgendwann in eine Größenordnung vor, in der die ursprüngliche, stark vom Unternehmer geprägte Unternehmenskultur verloren geht oder zumindest in den ’neuen‘ Bereichen kaum noch spüren ist. Eine starke Unternehmenskultur ist jedoch einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren bei Kundenbindung, Mitarbeitergewinnung und vor allem in Krisenzeiten. Gezielte Maßnahmen zur Stärkung der Unternehmenskultur schaffen hier Abhilfe.
- Das Nebeneinander verschiedener ‚Systeme‘ (Unternehmen, Familie) macht die Kommunikation in Familienunternehmen sehr herausfordernd. Am häufigsten zeigt sich dies dadurch, dass es Dissonanzen oder gar Konflikte im Kreis der Gesellschafter gibt. Eine professionelle Moderation bringt auseinander liegende Gesellschafter-Interessen schneller wieder zusammen.
- Die Unternehmensnachfolge bedeutet in inhabergeführten KMU wie auch in Familienunternehmen oft eine kritische Phase: eine andere Persönlichkeit an der Spitze, Erfahrungswissen, das verloren geht, … Und auch das Nebeneinander, oft Durcheinander von Familie und Unternehmen schafft manchmal größere Probleme oder legt den Grundstein für lang anhaltende Konflikte. Eine professionelle Begleitung beim Generationswechsel kann diese Risiken deutlich verringern.
- Ob ein angehender Unternehmer wegen oder trotz seiner Führungsqualitäten erfolgreich ist, spätestens wenn eine Führungsebene zwischen Unternehmer und Mitarbeiter notwendig wird, ist eine Professionalisierung der Führung geboten durch Führungskräftetraining. Dabei ist es nicht mit ‚irgendeinem‘ Führungskräftetraining getan. Damit die Stärken des KMU zum Tragen kommen, braucht es ein Führungskräftetraining, welches die Charakteristika von inhabergeführten Unternehmen und Familienunternehmen in entsprechendes Führungsverhalten übersetzt.
Mittelstandsberatung – Beratung KMU: Definiton Mittelstand / KMU / Familienunternehmen
Als wirtschaftlicher Mittelstand wird üblicherweise die Gesamtheit der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) bezeichnet. Die Rechtsform der KMU spielt dabei keine Rolle, aber es muss sich um unabhängige, d. h. nicht mit einem größeren Unternehmen beteiligungsrechtlich verbundene Unternehmen handeln.
Typisches Merkmal mittelständischer Unternehmen ist die Einheit von Eigentum, Leitung, Haftung und Risiko. Wenn dies bei einer Person zusammenläuft, spricht man üblicherweise von inhabergeführten Unternehmen. Wenn mehrere, verwandtschaftlich miteinander verbundene Personen dahinter stehen, spricht man von Familienunternehmen.
Mittelstandsberatung bzw. KMU-Beratung unterscheidet sich von der Unternehmensberatung für große Unternehmen, weil die starke Prägung durch eine Unternehmerin / einen Unternehmer bzw. die Verflechtung eines Unternehmenssystems und eines Familiensystems sehr spezifische Stärken und Schwächen mit sich bringt – und damit auch einen sehr spezifischen Beratungsbedarf.
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