neue Perspektiven gewinnen - Handlungsspielräume eröffnen - Übergänge gestalten

Unternehmensnachfolge

Unternehmensnachfolge Familienunternehmen

Unternehmensnachfolge Familienunternehmen: welche Prioritäten?

Recht häufig wird die Nachfolge in Familienunternehmen auf die steuerliche Problematik verkürzt. Der langjährige Steuerberater oder ein von ihm empfohlener Notar entwirft einen Vertrag, der entweder das „EIN starker Unternehmer„-Modell, oder, wenn sich der Gründer nicht entscheiden konnte, das „Stämme-„Modell bis in alle Ewigkeit fortschreiben soll. Das kann steuerlich sinnvoll sein, ist aber meist nur kurzfristig gut für das Unternehmen und fast immer mittel- bis langfristig belastend für die Unternehmerfamilie. Deswegen erreicht ein solcher Vertrag nach meiner Erfahrung nur selten die dritte Generation, ohne dass er wesentliche Änderungen erfährt.

UnternehmensnachfolgeBei der familieninternen Nachfolge in Familienunternehmen bzw. der KMU Nachfolge stehen für mich als Berater die Familie und das Unternehmen im Fokus. Das heißt nicht, das steuerliche Gesichtspunkte unwichtig wären. Aber alles zu seiner Zeit! Zunächst geht es um die Familie und das Unternehmen.  Der gesellschaftliche Wertewandel und die Veränderungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben dazu geführt, dass die Ansprüche an den Nachfolgeprozess deutliche höher geworden sind, wie es auch dieser Artikel im Manager Magazin beschreibt. Das Unternehmen, oder besser gesagt, die Anteile am Unternehmen, sollen für die Unternehmerfamilie Identitäts-stiftend und nicht Auslöser von Konflikten sein. Das Familienunternehmen soll die Unternehmerfamilie(n) eher zusammenführen als auseinander dividieren.

Für das Familienunternehmen andererseits sollte die Unternehmerfamilie eher eine Ressource sein: die besten Talente der Unternehmerfamilie sollen für den Erfolg des Unternehmens zur Verfügung stehen, sei es in der Geschäftsführung oder als Gesellschafter. Und das betrifft jeden Generationswechsel Familienunternehmen, also nicht nur die Talente der zweiten, sondern auch die der dritten und der folgenden Generationen.

Wenn für diese beiden wichtigen Gesichtspunkte, Unternehmerfamilie und Familienunternehmen, gute Lösungen gefunden wurden, ist die Zeit gekommen, dafür die optimale (steuer-)rechtliche Struktur zu entwickeln.

Unternehmensnachfolge Familienunternehmen: der Prozess

Die Regelung der Unternehmensnachfolge ist ein Stolperstein, an dem der Generationswechsel vieler Familienunternehmen scheitert. Und das liegt nicht nur daran, dass in vielen Fällen eine frühzeitige Nachfolgeplanung bzw. dessen Kommunikation fehlt. Das Nebeneinander (und manchmal Durcheinander) von Unternehmens- und Familiensystem erschwert den Generationswechsel ganz erheblich. Eine Unternehmensnachfolge, die gut für das Unternehmen ist, kann aus Sicht der Familie (Geschwister, Eltern) sehr ungerecht und konfliktträchtig sein. Eine Nachfolgeregelung, die aus der Familienperspektive stimmig ist, kann für das Unternehmen suboptimal sein.

Aber auch der Lebenszyklus mit seinen unterschiedlichen Phasen erweist sich oft als problematisch für den Generationswechsel in Familienunternehmen. Wenn der Nachfolger/ die Nachfolgerin bereit wäre für die Unternehmensnachfolge, ist der Unternehmer noch auf der Höhe seiner Schaffenskraft. Wenn dann der Senior bereit ist, loszulassen, scheitert die Unternehmensnachfolge oft daran, dass der Nachfolger/ die Nachfolgerin schon eigene, andere Pläne hat.

Deshalb ist oft von großem Nutzen, die Regelung der Nachfolge bewusst als Prozess zu gestalten, wie z. B. in diesem Artikel von Spiegel Online beschrieben. Denn ein Ergebnis-offener Prozess bietet den Beteiligten die Möglichkeit, sich im Zeitverlauf neuen Perspektiven zu öffnen und dadurch ihren ursprünglichen Standpunkt zu ändern.

Unternehmensnachfolge Familienunternehmen: die Fallstricke

Mit der offenen Kommunikation ist es bei familieninternen Unternehmensnachfolge manchmal nicht weit her. Nicht selten machen sich beide Seiten getrennt Gedanken über die Unternehmensnachfolge – und setzen dabei stillschweigend voraus, dass das für alle anderen Beteiligten auch passen wird. Das erweist sich häufig als Trugschluss. Oder eine Nachfolgeplanung bzw. ein Gespräch über die Alternativen bei der Unternehmensnachfolge wird von allen Beteiligten bis zur letzten Sekunde aktiv vermieden, weil man schon ahnt, dass einige Familienmitglieder ablehnend reagieren werden.

In diesen Fällen ist es sinnvoll, Nachfolgeberatung in Anspruch zu nehmen. So können auch Gesichtspunkte angemessen in die Unternehmensnachfolge einfliessen, die im direkten Dialog nicht angesprochen werden (können). Ein unabhängiger Berater tut sich sehr viel leichter, auf störende Umstände hinzuweisen, als dies einem / einer wohlmeinenden Vater / Mutter / Schwester / Bruder / Sohn / Tochter möglich wäre. Und die Erfahrung eines Beraters ermöglicht es auch, Optionen für die Unternehmensnachfolge zu entwickeln, die den direkt Beteiligten oft verborgen bleiben. Dabei ist es wichtig, den Respekt für das Erreichte und Bewahrenswerte mit dem Vertrauen in das Neue zusammen zu führen. Unternehmens-Gesichtspunkte, Familien-Perspektive und individuelle Interessen müssen ausgewogen in die Lösung mit einfliessen, damit diese tragfähig ist.

Als Berater, der mit der Dynamik in Unternehmens- und Familiensystem aus eigener Familienunternehmen-Erfahrung vertraut ist und selbst Unternehmer-Erfahrung (nicht nur in der Beratung) gesammelt hat, kann ich Ihnen helfen, das Risiko „Unternehmensnachfolge“ in eine Chance für gelingenden Generationswechsel zu verwandeln.

Alternativ zu einer (für alle Beteiligten offenen) Beratung können Sie sich als Senior oder als Nachfolger auch durch ein Unternehmer-Coaching (quasi im Hintergrund) für den Nachfolge-Prozess Unterstützung sichern. Ein Coaching unterstützt Sie auch darin, die Chancen zu erkennen und realisieren, die mit der Veränderung Ihrer eigenen Rolle und dem nicht selten kritischen Übergang zwischen den Lebensphasen einhergehen.

Beratung zur Unternehmensnachfolge in Familienunternehmen und Inhaber-geführten Unternehmen biete ich nicht nur in München und Bayern, sondern in ganz Süddeutschland, in Österreich und der deutsch-sprachigen Schweiz an. Dabei ist es eher die Regel als die Ausnahme, dass auch einzelne Familienmitglieder einzubeziehen sind, die in anderen Teilen Deutschlands oder im Ausland leben.